VON THEBEN IN DIE KARPATEN

10. nov. 2022

Wir laden Sie ein die Schönheiten des östlichen Marchfelds (slowakisch „Záhorie“ genannt) vom Fahrradsattel aus zu entdecken. Egal, ob Sie ein erfahrener Biker ist, ein Ausflugsradfahrer, oder die erste Tour mit Kleinkindern planen: auch im Herbst verfügt die Erkundung unserer Region über einen besonderen Zauber. Lasset uns gemeinsam auf einen leichten Radausflug aufbrechen. Sie kann auch mit unseren Fahrrad-Bus (genannt „Cyklobus“) kombiniert werden…Aufsteigen und los!

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Wir beginnen in Theben (Devín). In der Umgebung des Ortes, der in Pressburg eingemeindet wurde, finden wir zahlreiche Stellen, die keinem Abenteurer abhandenkommen sollten. Wenn Sie die Ebene bevorzugen, passieren Sie unterhalb der Burgruine das Mahnmal „Friedenstor“, das an der Eisernen Vorhang erinnert und genießen von dort aus den beeindruckenden Zusammenfluss der March mit der Donau. Sollten Sie jedoch auf Bergtouren aus sein, dann ist Ihr nächstes Zwischenziel der Aussichtsturm am Gipfel des Thebener Kogels (Devínska Kobyla), namens „Modlivka“ (die slowakische Bezeichnung für „Gottesanbeterin“). Gleich dem namensgebenden Insekt, das die Form und Farbe benachbarter Blätter und Äste imitiert, ist auch der Aussichtsturm perfekt mit dem umgebenden Wald verschmolzen und von den umliegenden Anhöhen nicht zu erkennen. Ihr Herz wird rasen nicht allein vom Erklimmen der 112 Stufen, sondern auch von dem atemberaubenden Ausblick, der Ihre Mühe entlohnen wird. Der Turm steht an der Kreuzung beliebter Wanderwege – es ist Ihnen überlassen, welchen Sie weiter folgen werden.

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Von Theben fahren wir die March entlang nach Theben Neudorf (Devínska Nová Ves), nach der Fahrradbrücke der Freiheit, die in das niederösterreichische Schlosshof abzweigt, gelangen wir in die Schwemmböden der March, auf denen einzigartige Pflanzen- und Tiergesellschaften heimisch wurden – hier finden Sie einen der längsten slowakischen Lehrpfade, der sich über stattliche 85 km windet.  Entlang des Lehrpfades passieren Sie auch den beliebten Imbiss „Büfett beim Alten Fahrrad“, wo Sie sich mit heißem Tee oder hausgemachten gedämpften Buchteln (für Nicht-Österreicher: süßen Klößen) stärken können.

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Gleich hinter dem Imbiss biegen Sie von der Eurovelo 13 – Route nach rechts ab, um in die Kleinstadt Stupava (Stampfen) zu gelangen, die weit und breit dank seinem Sauerkraut bekannt ist (dieses wird in der Mundart als „zelé“, sprich „Se-lee“ bezeichnet, und trotz der weitverbreiteten Meinung, es sei tschechischen Ursprungs – „zelí“ – stammt es aus dem kroatischen „zelje“). Es kam in die Gegend mit den im 16. Jahrhundert vor den Türken fliehenden Kroaten, die sich nicht nur im Burgenland, sondern auch rund um Pressburg ansiedelten. Und warum es dieses Kraut so einzigartig? Dank der Schwarzerde und den alljährlichen Überschwemmungen, die den Boden düngen und den häufigen Winden, der den Boden mit Sand vermengt. Früher wurde hier eine Sorte gezüchtet, die den Namen „krajová“ trug (etwa: Landessorte). Die Krautköpfe dieser Sorte wogen bis zu 16 kg….

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Wenn das Pedale-Treten doch zu mühsam wurde, dann legen Sie eine Pause ein bei einem der wertvollsten Denkmale jüdischer Kultur in der Region. Die älteste Synagoge der Slowakei, die einzige der sog. „Polnischen Bauart“, und eine der zwei letzten erhaltenen 9-Bogen-Synagogen der Slowakei befindet sich eben in Stupava. In dem Städtchen sollten Sie auch nicht einen Blick in den Schlosspark mit dem hergerichteten Schloss werfen, der ein idealer Ort für eine Verschnaufpause und einen kleinen Spaziergang bietet, um sich die Beine zu vertreten.

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Sie könnten vielleicht auch schon Hunger verspüren und etwas typisch Slowakisches kosten wollen: dann sind z.B. hausgemachte Nockerln (genannt „halušky“), eine Knoblauchsuppe oder süß oder salzig gefüllte Tascherln gerade das Richtige! Auf der nahegelegenen Bio-Farm „Príroda” (bedeutet “Natur”) sind diese allesamt zu haben. Sie finden hier auch andere Gaumen-Leckereien, für Kinder sind die im Gehege laufenden Haustiere ein Erlebnis, und die hier herrschende Stille und Ruhe erquickt letztendlich fast jede Seele, die hierher einkehrt.

Das Ziel unserer Radwanderung ist Marianka, das im Deutschen als Marienthal bekannt ist. Es gilt als das slowakische Lourdes und erster Marien-Wallfahrtsort des ehemaligen Königreich Ungarns. Die berühmtesten Herrscher pilgerten hierher, und bis heute machen es Massen von Pilgern ihnen nach. Schon 1377 wurde vom ungarischen König Ludwig I (Lajos I), genannt „der Große“, der Grundstein der Marien-Kirche gelegt, und zwar aufgrund der Gerüchte über die Marienthaler Maria-Statue, die zu seinem Ohr kamen. Bis dahin war diese auf einem Holzpfahl angebracht, der neben der Wunderquelle im Marienthal stand – dem lateinischen Vallis Mariae, wo die Statue gefunden sein sollte.

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Eine mit dieser Statue verbundene Legende lautet so: Ein blinder Bettler betete im hiesigen Wald zu Tale, als er vom Himmel eine Stimme hörte, die im sagte: Unweit befindet sich eine Quelle, in der ein wundersames Bild verborgen liegt – wenn er seine Augen mit dem Quellwasser waschen würde, würde er seine Sehkraft wiedererlangen. Der Bettler fand die Quelle, wusch seine Augen und wurde wirklich wieder sehend. Als erstes erblickte er eine in der Quelle liegende Statue der Jungfrau Maria, die er alsdann auch sofort aus dem Wasser holte. Er ließ einen Holzpfahl errichten, stellte diesen neben die Quelle, darauf platzierte er die Statue und kam regelmäßig hierher, um durch Gebet seinem Dank Ausdruck zu verleihen. Soweit die Legende.

Bis Ende November verkehrt zwischen Theben (Devín) und Marianka (Marienthal) unser kostenlose Fahrrad-Bus (der „cyklobus“). Sie können einsteigen, auch wenn Sie gerade ohne Drahtesel unterwegs sind und Euch für eine Fußwanderung entschlossen habt – den Ausflug können Sie nach Belieben kombinieren. Wir empfehlen jedoch, die Sitzplätze im „Cyklobus“ rechtzeitig hier zu reservieren.

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Im Land Pressburg ist alles nur einen Katzensprung weit entfernt… und mit dem Fahrrad ist alles noch näher. Lassen Sie sich nicht die Gelegenheit entgehen, einen Herbstausflug gerade bei uns mit eigenem Leib und Seele zu genießen!

Dieses Projekt wurde von der EU und dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung im Rahmen des Kooperationsprogramms INTERREG V-A SK-AT/BORDEX kofinanziert.


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